Allergisches Asthma einfach wegspritzen?
Asthma und Heuschnupfen hängen enger zusammen, als man früher gedacht hat. Bei etwa 80 Prozent aller

Quaddeln und Pickel nach dem Sonnenbad

Sonnenallergie ist keine echte Allergie auf Sonne
Die Sonne hat auch Schattenseiten: Zuviel Sonne auf ungeschützter Haut führt zu schmerzhaften Sonnenbränden, begünstigt die Alterung der Haut und ist ein Risiko für Hautkrebs.

Sommer-Allergie: Dahinter kann Alternaria stecken
Augenjucken, allergischer Schnupfen oder gar Asthmaanfälle – im Sommer leiden viele Menschen unter Allergiebeschwerden. Entgegen der landläufigen Meinung sind

Juckende Haut durch Raupenhaare
In den Sommermonaten können nach dem Aufenthalt in mit Eichen bewachsenen Gebieten unangenehm juckende Hautveränderungen,

Allergie-Impfung auch bei Neurodermitis
Kratzen bis es blutet – Alltag für viele der 2,5 Millionen Deutschen mit Neurodermitis. Diese auch als atopische Dermatitis

Erdnüsse häufige Ursache für Allergieschocks
Menschen mit einer Nahrungsmittelallergie vertragen bestimmte Allergieauslöser im Essen nicht. Schon geringe Mengen können fatale Folgen haben und innerhalb von Minuten zu Hautausschlag,

Gute-Nacht-Kuss war fast tödlich
Nach dem Gute-Nacht-Kuss ihres Freundes erlitt eine 20-jährige Amerikanerin beinahe einen tödlichen

Erdnuss-Allergie durch Baby-Öl

Eine Erdnuss-Allergie kann zu schweren allergischen Reaktionen führen und im schlimmsten Fall sogar einen lebensgefährlichen allergischen Schock verursachen. Doch wie entsteht eine Erdnuss-Allergie überhaupt? Eine aktuelle Studie aus England hat mögliche Ursachen an 13.971 Kindern untersucht. Ein überraschendes Ergebnis der Studie ist, dass Erdnuss-Öl in Pflegecremes eine Erdnuss-Allergie bei Kindern verursachen kann. Von den 49 Kindern die eine Erdnuss-Allergie hatten, wurden 84 Prozent als Babys mit Cremes gepflegt, die Erdnuss-Öl enthielten. Bei keinem dieser Kinder konnte ein hoher Verzehr von Erdnüssen als Ursache der Allergie ausgemacht werden. Als weitere Risikofaktoren kristallisierten sich eine familiären Veranlagung für Allergien und die Ernährung mit Sojamilch heraus. Soja und Erdnuss gehören zu derselben Pflanzenfamilie.

„Wir wissen noch nicht genau, wie die Entwicklung von Allergien, zum Beispiel gegen Erdnüsse, bei Kindern verhindert werden kann. Es ist aber auf jeden Fall empfehlenswert, Säuglinge mindestens ein halbes Jahr zu stillen und Kindern nicht zu früh Lebensmittel zu geben, die leicht zu Allergien führen. Dazu gehören beispielsweise Erdnüsse, Hühnereier und Sellerie“, rät Professor Dr. Thomas Fuchs, Präsident des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen (ÄDA). Eine Nahrungsmittel-Allergie kann sich durch eine Vielzahl von Symptomen bemerkbar machen. Dazu gehören Juckreiz, Rötung, Quaddeln, Ekzeme, Schnupfen, Asthma, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen oder Durchfall. In schweren Fällen kann ein allergischer Schock mit Kreislaufversagen auftreten, der lebensbedrohlich ist.

Allergieauslösende Nahrungsmittel meiden!
Die Diagnose von Nahrungsmittel-Allergien ist oft nicht einfach. Wir nehmen täglich unzählige Substanzen in den verschiedensten Kombinationen zu uns. Welche davon Ursache der allergischen Symptome ist, kann nur ein auf Allergien spezialisierter Facharzt unter Berücksichtigung der Vorgeschichte und verschiedener Tests herausfinden. Wichtigste Maßnahme um allergische Reaktionen zukünftig zu verhindern ist es, die auslösenden Nahrungsmittel zu meiden. Bei schweren Fällen verordnet der Allergologe Notfall-Medikamente, die der Allergiekranke vorsichtshalber immer bei sich haben sollte. Wissenschaftler forschen bereits an einer Hyposensibilisierung (spezifische Immuntherapie, SIT) gegen Erdnuss-Allergien. Diese Therapie wird seit Jahren bei der Behandlung von Heuschnupfen, Insektengift- und Hausstaubmilben-Allergien eingesetzt und ist bei über 90 Prozent der Patienten erfolgreich. Positiver Nebeneffekt einer Hyposensibilisierung bei Heuschnupfen ist, dass so genannte Kreuzallergien gegen Nahrungsmittel gebessert werden können. Als Kreuzallergie wird zum Beispiel die allergische Reaktion auf Äpfel bei einem Pollenallergiker bezeichnet.

Winzige Erdnuss-Spuren können eine allergische Reaktion auslösen
Eine Studie aus den USA hat festgestellt, dass es bei fast der Hälfte von über 4.000 befragten Erdnuss-Allergikern innerhalb eines Jahres nach einer allergischen Reaktion erneut zu Symptomen kam. Dabei hatten die Allergiekranken sich bemüht, auf erdnusshaltige Nahrungsmittel zu verzichten. Der Rat, relevante Allergieauslöser zu meiden, ist also nicht leicht zu befolgen. Der Grund: Sogar vermeintlich erdnussfreie Lebensmittel können eine allergische Reaktion hervorrufen. Denn manchmal sind sie eben nicht wirklich erdnussfrei, sondern enthalten doch winzige Spuren von Erdnüssen. Das kann zum Beispiel passieren, wenn ein Schokoladenhersteller dieselbe Rührmaschine für erdnussfreie und erdnusshaltige Schokoladensorten verwendet. Der Ärzteverband Deutscher Allergologen (ÄDA) und die Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAI) halten deshalb auf EU-Ebene eine genauere Kennzeichnung von Allergenen in Nahrungsmitteln für dringend erforderlich. „Die Schweiz ist das einzige europäische Land, in dem bereits eine Änderung der Deklarationsbestimmungen durchgeführt wurde. Für die EU wird endlich im Jahr 2004 eine Änderung der Deklarationsrichtlinie erwartet. Nach einer Übergangsfrist muss diese dann in den Mitgliedsstaaten in nationales Recht umgesetzt werden“, erklärt Professor Dr. Stefan Vieths vom Paul-Ehrlich-Institut in Langen. Die Änderung der EU-Deklarationsrichtlinie gilt für Zutaten, nicht jedoch für ungewollte minimale Verunreinigungen.

Dass bereits geringe Erdnuss-Mengen allergische Reaktionen hervorrufen können, erfuhr ein Skatspieler mit einer bekannten Allergie auf Erdnüsse am eigenen Leib. Seine Spielpartner hatten während des Kartenspiels Erdnüsse gegessen. Der Skatspieler aß oder berührte zwar selbst keine Erdnüsse, beleckte aber beim Austeilen der Karten seinen Daumen und bekam dadurch Kontakt mit winzigen Spuren des Allergieauslösers. Er musste das Skatspiel mit seinen Freunden abbrechen, weil er plötzlich unter heftigen allergischen Reaktionen litt.

Nahrungsmittel-Allergien sind relativ selten
Nahrungsmittel-Allergien treten bei Kleinkindern mit einer Häufigkeit von ungefähr vier Prozent auf. Meistens sind Kuhmilch, Hühnerei, Soja, Weizen oder Erdnuss die Auslöser. Bei etwa drei Viertel der betroffenen Kleinkinder verliert sich die Nahrungsmittel-Allergie in den ersten Lebensjahren wieder. Viele dieser Kinder erkranken später aber an Neurodermitis, Heuschnupfen oder Asthma. Bei Erwachsenen ist eine Nahrungsmittel-Allergie seltener als bei Kindern. Nur ungefähr zwei Prozent sind gegen Nahrungsmittel wie Erdnüsse, Hühnerei, Kuhmilch oder Fisch allergisch. An Bedeutung gewinnen Allergien gegen Sellerie, Nüsse oder Obst, die meistens als Kreuzallergie bei einer Pollenallergie auftreten.

Luftnot nach Sojamilch
Bereits seit einiger Zeit ist bekannt, dass es auch eine Kreuzallergie zwischen Kiwi und Birkenpollen gibt. Und Wissenschaftler aus Leipzig um Dr. Anke Süß berichteten Ende 2005 von drei Birkenpollenallergikern, die nach dem Genuss von Sojaprodukten schwere allergische Reaktionen mit Schwellungen des Gesichtes und ausgeprägter Atemnot entwickelten.(1) Ursache: Das wichtigste Allergen der Birkenpollen, Bet v1, weist in seiner Struktur große Übereinstimmungen mit einem Sojaprotein auf. Eine Kreuzallergie zwischen Birkenpollen und Soja wurde auch von anderen Forschergruppen beobachtet.(2) Wer auf Birkenpollen sehr stark allergisch reagiert, der sollte keine Sojaprodukte essen, empfehlen der Ärzteverband Deutscher Allergologen (ÄDA) und die Deutsche Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie (DGAKI).

Allergen-spezifische Immuntherapie vertreibt auch Kreuzallergie
Ob ein Patient an einer Allergie gegen Birkenpollen leidet, kann ein allergologisch geschulter Facharzt feststellen. Er erhebt dafür zunächst detailliert die Krankengeschichte. „Typisch für eine Birkenpollenallergie sind Beschwerden im März und April, der Hauptblütezeit der Birken“, so Professor Dr. Gerhard Schultze-Werninghaus, Präsident der DGAKI. „Zusätzliche Fragen nach der Art und Intensität der Beschwerden, Hauttests, Blutuntersuchungen auf Allergie-typische Antikörper und gegebenenfalls spezielle Provokationstests, bei denen der Patient die vermuteten Allergieauslöser durch die Nase einatmet, können den Verdacht erhärten.“ Zur Therapie einer Birkenpollenallergie kommen unter anderem symptomlindernde Medikamente wie Antihistaminika oder kortisonhaltige Präparate in Frage. Die Ursache der Erkrankung lässt sich allerdings nur mit der spezifischen Immuntherapie („Allergie-Impfung“, Hyposensibilisierung) behandeln. Dazu werden den Patienten nach einer Anfangsbehandlung mit wöchentlichen Injektionen alle vier bis acht Wochen bevorzugt gut standardisierte Allergenextrakte unter die Haut gespritzt. Eine spezifische Immuntherapie führt dazu, dass sich die Funktion des Immunsystems normalisiert und bei Kontakt mit dem Allergen keine oder zumindest nur eine deutlich abgeschwächte Überempfindlichkeitsreaktion ausgelöst wird. Bei Pollenallergien profitieren über 90 Prozent der behandelten Patienten von dieser Behandlung. „Mit einer erfolgreichen Hyposensibilisierung bessern sich meistens auch Kreuzallergien“, so Schultze-Werninghaus. „Dies dürfe auch für die zunehmend verbreitete sublinguale Immuntherapie (SLIT) gelten. Belegt ist dies aber für die SLIT im Gegensatz zur SIT noch nicht.“

Kreuzallergien mit Soja treten nicht nur bei Birkenpollenallergikern, sondern darüber hinaus bei Erdnussallergikern auf. Doch auch unabhängig davon bereiten Sojaprodukte aus allergologischer Sicht zunehmend Probleme. Die Food and Agriculture Organization (FAO) der Vereinten Nationen zählt Soja zu den acht wichtigsten Nahrungsmittelallergenen: 28 Proteine aus der Sojabohne werden als Allergene verdächtigt.(3) Nach Angaben der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sollen etwa 0,5 Prozent der Allgemeinbevölkerung und drei bis sechs Prozent aller Kinder allergisch auf Sojaprodukte reagieren. In den USA ist die Sojabohne das vierthäufigste und in Frankreich das dritthäufigste Nahrungsmittelallergen im Kindesalter.(4) Der erste Fall einer Allergie gegen Soja wurde bereits im Jahr 1934 beschrieben.(3) Inzwischen sind auch Todesfälle aufgrund eines allergischen Schocks nach Konsum von Sojaprodukten bekannt geworden. Grund dafür, dass Soja als Allergen mittlerweile so große Bedeutung hat, ist die zunehmende Verbreitung. Wegen ihres Protein-Reichtums werden Sojaprodukte wie Tofu oder Sojamilch im Rahmen einer vegetarischen Ernährung oft als Ersatz für Fleisch und Kuhmilch konsumiert. Daneben nutzt die Lebensmittelindustrie Soja und seine Bestandteile in vielen anderen Produkten. Etwa 30.000 Lebensmittel enthalten heutzutage Bestandteile der Sojabohne.(3) Sojalecithin dient zum Beispiel in Backmitteln als Emulgator, der die Verarbeitung von Teig erleichtern soll, Sojamehl wird in vielen Backwaren mitverarbeitet. In Süßwaren wie Marzipan und Schokolade kommen ebenfalls oft Sojamehl und Lecithin zum Einsatz. Der dadurch häufige und fast unvermeidbare Kontakt mit Sojaproteinen begünstigt das Entstehen einer Überempfindlichkeit. Aus diesem Grund sollte Allergie-gefährdeten Säuglingen keine Sojamilch zu trinken gegeben werden. Das Allergie-Risiko wird dadurch nicht wie man früher annahm gesenkt(5) – vielmehr setzt man die Kinder einem erhöhten Risiko einer Soja-Allergie aus.
Quellen:(1) Süß A et al.: Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft 2005; 3: 895-897
(2) Mittag D et al.: Journal of Allergy and Clinical Immunology 2004; 113: 148-154
(3) Cordle, CT: The Journal of Nutrition 2004; 134 (Suppl.): 1213S-1219S
(4) Vielhuf I: Hautfreund 2001; 1: 12ff
(5) Osborn DA, Sinn J: Cochrane Database of Sysematic Reviews 2004, Issue 3

Insektengift-Allergie ist heilbar
Wenn das Obst reif wird, kommen sie oft in Massen und können vor allem beim Genuss von süßen Speisen und